Linkbait

Linkbait klingt erst einmal ungewohnt.

Ein „Köder für Links“? Doch die Taktik dahinter ist nicht uninteressant.

Denn diese Strategie kann ein sinnvoller Ansatz sein, um mehr Backlinks zu gewinnen.

In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Funktionsweise, die Vorteile und Vorgehensweise zur Erstellung eigener Linkbaits.

Damit Ihr Linkbuilding noch erfolgreicher wird.

Einleitung

Zuerst schauen wir uns einmal die Grundlagen an.

Kurze Definition

Linkbait ist ein Inhaltsstück, das mit dem Ziel erstellt wird, eine große Anzahl von Backlinks zu generieren.

Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern „link“ (Verweis) und „bait“ (Köder) zusammen.

Das heißt also sinngemäß übersetzt: „Köder für Links“.

Funktionsweise

Die Idee hinter Linkbait ist einfach: Wenn der Inhalt informativ, unterhaltsam oder kontrovers genug ist, werden andere Websites darauf verlinken.

Und Backlinks sind gut, sie sind sowas wie digitale PR für Ihr Webprojekt. Sie verbessern Ihre Suchmaschinenoptimierung (SEO) und damit Ihre Rankings.

Und Linkbaits erhöhen eben die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Backlinks erhalten und damit Ihre Sichtbarkeit steigern – organisch.

Linkbaits sind dementsprechend ein wichtiger Baustein für den Linkaufbau.


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Wie funktionieren Linkbaits?

Grundprinzip

Inhalte, die Verlinkungen anziehen, erhöhen die Chance auf Backlinks und verbessern damit die SEO und Domain-Autorität.

Ziel

Das Ziel ist, den Content so zu gestalten, dass er Aufmerksamkeit erregt und freiwillige Backlinks generiert.

Faktoren

Dass dieser Inhalt verlinkt wird, kann an verschiedenen Faktoren liegen – zum Beispiel:

  • dem Mehrwert des Inhalts,
  • der Originalität und Qualität des Inhalts oder
  • den unterhaltsamen oder kontroversen Aspekten.

Typische Arten von Linkbaits

Infografiken

Infografiken sind ein beliebtes Format für Linkbaits.

Sie können komplexe Informationen oder auch statistische Besonderheiten visuell ansprechend aufbereiten und so leichter zugänglich machen.

Außerdem sind sie oft einfach zu teilen und können somit schnell Verbreitung finden.

Eine gut gemachte Infografik-Linkbait kann also viele Backlinks generieren.

Ein bekannteres Beispiel für eine Infografik ist der „State of Content Marketing“ Report von SEMRush.



Dieser Report zeigt den aktuellen Stand der Branche Content Marketing und gibt Einblicke in aussagekräftige Statistiken.

Dementsprechend häufig wird dieser Content von anderen Seiten verlinkt.

Umfragen und Studien

Umfragen oder Studien zu einem relevanten Thema können ebenfalls als Linkbaits dienen.

Sie liefern interessante Daten und Einblicke, auf denen andere Forscher, Blogger oder Content-Ersteller wiederum aufbauen können.

Die Verlinkung in der Quellenangabe ist dann unser Backlink.

Allerdings erfordern Umfragen oder Studien natürlich mehr Aufwand und Ressourcen als beispielsweise eine Infografik.

Doch kann eine regelmäßig herausgegebene Branchenstudie für regelmäßig wiederkehrende Backlinks sorgen und somit ein sehr lohnendes Invest sein.

Ein prominentes Beispiel für diese Art von Linkbait ist der „State of Marketing“ Report, der jedes Jahr von Hubspot veröffentlicht wird.



Diese jährliche Studie untersucht aktuelle Trends, Herausforderungen und Zukunftsaussichten im Bereich Marketing.

Sie wird von Fachleuten und Unternehmen häufig zitiert und verlinkt, weil sie:

  1. Wertvolle, exklusive Daten bietet: HubSpot befragt Tausende von Marketers weltweit und teilt die Ergebnisse in einem übersichtlichen und datengetriebenen Format.
  2. Aktuelle Branchentrends abdeckt: Der Report gibt Einblicke in sich ändernde Trends und neue Marketing-Techniken, was ihn zu einer wichtigen Informationsquelle für Experten macht.
  3. Langfristig relevant bleibt: Da sich die Inhalte auf breite Branchentrends konzentrieren, bleibt der Report das ganze Jahr über ein wichtiger Bezugspunkt.

Es muss aber nicht immer gleich ein ganzer Report oder eine Studie sein.

Es geht auch einfacher, wie die folgenden Varianten von Linkbaits aufzeigen.

Listenartige Inhalte („Listicles“)

Listen sind eine beliebte und effektive Möglichkeit, um Inhalte zu präsentieren.

Sie können in unterschiedlichen Formaten erstellt werden, beispielsweise als „Die 10 besten X Tools für Y“ oder „Die 5 wichtigsten Tipps für Z“.

Solche Listen funktionieren besonders gut, weil sie:

  • Schnell zu konsumieren sind: Lesende können einfach von Punkt zu Punkt scrollen und so schnell einen Überblick über die wichtigsten Informationen erhalten.
  • Wissenslücken schließen: Der Autor kann sein Fachwissen auf wenige Punkte komprimieren und somit einen Mehrwert für die Lesenden schaffen.
  • Geteilt und weiterverwendet werden können: Listen sind leicht zu teilen und eignen sich daher hervorragend als Content-Material für Social Media Kanäle.

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Ein gutes Beispiel hierfür ist Buzzfeeds „21 Pictures that will restore your Faith in Humanity“. Diese Liste wurde über 22 Millionen Mal auf Facebook geteilt und hat somit eine enorme Reichweite erzielt.

Warum es erfolgreich ist:

  1. Emotionaler Mehrwert: Die Liste enthält herzerwärmende Bilder und Geschichten, die starke positive Emotionen hervorrufen. Solche Inhalte werden oft geteilt, weil sie Menschen glücklich machen oder inspirieren.
  2. Einfaches Konsumieren: Die Liste ist visuell ansprechend und besteht aus leicht verständlichen Inhalten, die in kurzen Absätzen und Bildern präsentiert werden.
  3. Teilen und Verlinken: Da der Artikel eine breite emotionale Wirkung hat, wird er häufig in sozialen Medien geteilt und von verschiedenen Websites verlinkt, die ähnliche emotionale Inhalte verbreiten.

Tutorials und umfassende Guides

Anstatt nur allgemeine Informationen zu teilen, können auch detaillierte Tutorials und umfassende Guides erstellt werden.

Diese bieten einen tieferen Einblick in ein Thema und helfen dem Leser, konkrete Schritte zu unternehmen.

Beispiele für solche Inhalte sind:

  • „Schritt-für-Schritt-Anleitungen“: Hier wird gezeigt, wie man ein bestimmtes Problem löst oder eine Aufgabe erledigt. Dabei kann es sich sowohl um technische Anleitungen als auch um Tipps für den Alltag handeln.
  • Einsteiger-Guides: Diese Art von Inhalten richtet sich an Personen, die noch keine Vorkenntnisse in einem bestimmten Bereich haben und bietet einen Überblick über das Thema sowie grundlegende Informationen.
  • Fortgeschrittene Guides: Für Leser, die bereits über Grundkenntnisse verfügen, können anspruchsvollere Anleitungen erstellt werden, um ihnen dabei zu helfen, ihr Wissen zu vertiefen.

Skurrile oder kontroverse Inhalte

Manchmal kann es von Vorteil sein, skurrile oder kontroverse Inhalte zu erstellen.

Diese Art von Inhalten erregt Aufmerksamkeit und kann für eine höhere Reichweite sorgen.

Es ist jedoch wichtig, solche Inhalte mit Bedacht zu verwenden und sicherzustellen, dass sie zur Marke passen und keine negativen Auswirkungen haben.

„Not all publicity is good publicity!“

Beispiele für skurrile oder kontroverse Inhalte sind:

  • Umstrittene Themen: Das Aufgreifen von umstrittenen Themen kann polarisieren und somit Aufmerksamkeit erzeugen. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Ansichten der Marke oder des Unternehmens nicht direkt angegriffen werden.
  • Humorvolle Inhalte: Humor kann auch in sozialen Medien sehr gut funktionieren. Allerdings ist es wichtig, den richtigen Ton zu treffen und keine sensiblen Themen oder Personen zu verletzen.
  • Parodien: Das Erstellen von Parodien kann ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgen, jedoch sollte dabei immer darauf geachtet werden, dass die Inhalte nicht beleidigend oder diffamierend sind.

Es ist ratsam, vor der Veröffentlichung solcher Inhalte eine zweite Meinung einzuholen und sicherzustellen, dass sie nicht zu kontrovers sind.

Linkbait-FormatBeschreibungVorteileBeispiel
InfografikenVisuelle Aufbereitung komplexer Daten und Informationen,die leicht teilbar ist.– Visuell ansprechend- Einfach zu teilen- Schnell verständlichState of Content Marketing‘ Report von SEMRush
Umfragen und StudienErhebung von Daten zu einem relevanten Thema,das für viele als Quelle dient.– Exklusive Daten- Hoher Mehrwert- Hohe VerlinkungsrateState of Marketing‘ Report von HubSpot
ListiclesSammlung von Informationen in einer strukturierten Liste,z. B. ‚Top 10 X für Y‘.– Schnell konsumierbar- Leicht zu teilen- Einfache StrukturDie 10 besten SEO-Tools für 2024′
Tutorials und GuidesDetaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder Guidesfür Einsteiger und Fortgeschrittene.– Tieferer Einblick- Hoher Mehrwert für Leser- Bietet praxisnahe HilfestellungenSchritt-für-Schritt Anleitung zur Keyword-Recherche‘
Skurrile / kontroverse InhalteInhalte, die durch Skurrilität oder Kontroversen Aufmerksamkeit erzeugenund Diskussionen anstoßen.– Hohe Reichweite- Erregt Aufmerksamkeit- Fördert DiskussionenParodie auf aktuelle Marketing-Trends
Humorvolle InhalteInhalte, die Humor einsetzen, um die Aufmerksamkeit zu gewinnenund geteilt zu werden.– Hohe Teilbarkeit- Positiver Eindruck bei der Zielgruppe,wenn der Humor passend istHumorvolle Social Media Kampagne zu einem aktuellen Thema
Übersichtstabelle zu den Linkbait-Arten

Vorteile von Linkbaits

Linkbaits können eine effektive Methode sein, um mehr Traffic und Backlinks zu generieren. Sie können dazu beitragen, die Sichtbarkeit einer Marke oder eines Unternehmens zu erhöhen und das Interesse potenzieller Kunden zu wecken.

Verbesserung des Rankings

Ein Linkbait hat in der Regel das Ziel, viele Backlinks zu erhalten. Diese sind einer der wichtigsten Faktoren für die Autorität einer Webseite und deren Rankings in den Suchmaschinen.

Erhöhte Sichtbarkeit und Reichweite

Durch die hohe Teilbarkeit und Viralität von Linkbaits können sie schnell eine große Anzahl an Menschen erreichen. Dadurch kann die Sichtbarkeit einer Marke oder eines Unternehmens erhöht werden, was wiederum zu mehr Traffic und potenziellen Kunden führen kann.

Organischer Traffic

Linkbaits sind oft schnell konsumierbare Inhalte, die leicht geteilt werden können. Dadurch können sie helfen, den Traffic auf einer Webseite oder in sozialen Medien zu steigern.

4 Best Practices zur Erstellung von Linkbaits

Hier nun noch 4 Tipps, wie Sie Ihre Linkbaits erstellen sollten.

1 – Wertvoller Content

Der wichtigste Faktor für eine erfolgreiche Linkbait ist wertvoller und relevanter Inhalt. Achten Sie darauf, dass Ihr Content interessant, unterhaltsam oder informativ ist und einen Mehrwert für Ihre Zielgruppe bietet.

2 – Emotionen wecken

Linkbaits sollten Emotionen bei den Nutzern auslösen, damit sie zum Teilen angeregt werden. Humorvolle Inhalte sind dabei oft genau so erfolgreich wie emotionale oder kontroverse Themen.

3 – Daten und Forschung nutzen

Statistiken und Daten sind ein wirksames Mittel, um die Glaubwürdigkeit Ihrer Linkbait zu erhöhen. Durch die Verwendung von verlässlichen Quellen und Studien können Sie Ihre Aussagen untermauern und somit mehr Aufmerksamkeit erregen.

4 – Visuelle Inhalte einbinden

Visuelle Inhalte wie Bilder, Infografiken oder Videos sind nicht nur ansprechender für das Auge, sondern auch leichter zu konsumieren. Dadurch können sie helfen, die Aufmerksamkeit der Nutzer auf Ihre Linkbait zu lenken und siesomit attraktiver zu machen.



Risiken von Linkbaits

Natürlich gibt es auch einige Risiken bei der Erstellung von Linkbaits, die beachtet werden sollten.

Übermäßige Provokation

Zu viel Kontroverse oder Provokation kann schnell zu negativen Reaktionen führen und somit der Marke oder dem Unternehmen schaden. Achten Sie darauf, dass Ihre Linkbaits nicht zu polarisierend sind und achten Sie auf eine ausgewogene Darstellung.

Geringe Qualität des Inhalts

Wenn der Inhalt Ihrer Linkbait keine hohe Qualität aufweist, wird er nicht erfolgreich sein und womöglich sogar negative Reaktionen hervorrufen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Content sorgfältig recherchiert und gut durchdacht ist.

Unausgewogenes Verhältnis zwischen Inhalt und Werbung

Linkbaits sollten nicht vor allem dazu dienen, Ihr Produkt oder Ihre Marke zu bewerben. Sie sollten vielmehr einen Mehrwert für die Nutzer bieten und subtil auf Ihr Unternehmen hinweisen. Achten Sie darauf, dass der Fokus auf dem Content liegt und nicht auf der Werbung.

Abschluss

Linkbaits sind ein eigenwilliger Name für eigentlich sehr guten Content. So guten Content, dass dieser Aufmerksamkeit sowie Emotionen erregt und zum Verlinken einlädt.

Die gezeigten Beispiel von erfolgreichen Linkbaits zeigen, dass guter Content den Unterschied ausmacht – wie so oft.

Wenn Sie sich an die Grundregeln halten, können auch Sie erfolgreich Linkbaits erstellen und dadurch mehr Traffic auf Ihre Website lenken sowie Ihr Branding vorantreiben.

Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Formaten und Themen, um herauszufinden, was für Ihre Zielgruppe am besten funktioniert. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Erstellung dieses essentiellen Tools in Ihrer Marketing-Toolbox.